Erschienen in: A. Ploeger/ G. Hirschfelder (Hg.), Der Essalltag als Herausforderung der Zukunft, Frankfurt/New York 2010
von Harald Lemke
Wie und in welchem Ausmaße wirkt sich meine Ernährungsweise auf die globale Klimaveränderung aus? Die Beantwortung dieser schlichten Frage stößt zunächst auf einen unerwarteten Sachverhalt: Sowohl in der wissenschaftlichen Literatur als auch in der öffentlichen Debatte wird der Klimawandel vor allem mit der klimaschädlichen Verbrennung von Öl, Kohle und Gas in Beziehung gebracht und zugleich ein zukunftsweisender Klimaschutz mit dem Umstieg auf Erneuerbare Energien in Aussicht gestellt. Im bemerkenswerten Kontrast dazu findet unser „Essen“ – die menschliche Ernährung im weitesten Sinne – weit weniger mediale und wissenschaftliche Aufmerksamkeit. Weder in den zahlreichen Berichterstattungen noch auf den internationalen Treffen zum Klimawandel ist die globale Nahrungskrise ein zentrales und umfassend diskutiertes Thema. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man sich klar macht, dass die Klimaveränderung die weltweite Nahrungsproduktion bereits nachweislich massiv beeinträchtigt. Hier geht’s weiter…